Österreichische Kunsthändler:innen schlagen Alarm!
Durch die geplante Mehrwertsteuersenkung in Deutschland sind die heimischen Händler:innen nicht mehr wettbewerbsfähig. Der SWV WIEN fordert dringend eine Anpassung der Mehrwertsteuer!
Ab Januar 2025 wird die Mehrwertsteuer auf bildende Kunst in Deutschland auf sieben Prozent gesenkt, während sie in Österreich weiterhin bei 13 Prozent liegt. Andre Stolzlechner, Vizepräsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Wien (SWV WIEN), selbst Kunsthändler und Restaurantbetreiber, kritisiert die österreichische Bundesregierung für ihre Untätigkeit angesichts der bevorstehenden Steuersenkung in Deutschland.
„Die unterschiedlichen Steuersätze führen dazu, dass ein Kunstwerk, das in Österreich angeboten wird, in Deutschland deutlich günstiger ist. Wir Kunsthändler:innen unterstützen viele junge Künstler:innen und es ist ein klarer Wettbewerbsnachteil für den österreichischen Kunsthandel“, erklärt Stolzlechner.
Ungleiche Steuersätze schaden österreichischen Kunsthändler:innen
Der Vergleich mit anderen europäischen Ländern zeigt das Ausmaß der Problematik: In Großbritannien beträgt die Mehrwertsteuer auf Kunst nur fünf Prozent, in Frankreich 5,5 Prozent und in der Schweiz 8,1 Prozent. Diese Unterschiede führen dazu, dass der Kunsthandel zunehmend in Länder mit geringerer Steuerbelastung abwandert, was besonders für Kunstschaffende, Galerien und den Handelsplatz Österreich problematisch ist.
Forderung nach Anpassung der Mehrwertsteuer
„Es ist an der Zeit, dass die Regierung ihre Künstler:innen und Galerien unterstützt und für sie gleiche Wettbewerbsbedingungen schafft. Wir benötigen eine Anpassung des Mehrwertsteuersatzes, um die heimische Kunstszene zu schützen und zu fördern“, fordert Stolzlechner.
Stolzlechner, der selbst die Hollerei Galerie betreibt, kennt die Herausforderungen und den Markt genau. Der wachsende Kostendruck und das schwierige Marktumfeld sorgen für einen Abfluss des Handels in Länder mit geringerer Steuerbelastung. Diese Situation macht den österreichischen Galerien schwer zu schaffen und mindert ihre Wettbewerbsfähigkeit erheblich. „Die Regierung ist aufgefordert zu handeln“, so Stolzlechner abschließend.